Neun von zehn Menschen leiden an Seekrankheit

Den Blick aufs Meer richten oder schlafen hilft gegen Kinetose auf dem Schiff

Von Cornelia Scherpe
3. Februar 2015

Jeder, der die Seekrankheit schon einmal am eigenen Leib erfahren hat, kann gut nachvollziehen, wie es jemanden geht, der blass zur Reling wankt. Auf einem Schiff seekrank zu werden, kommt bei fast jedem Menschen einmal vor. Schätzungen zufolge erleiden neun von zehn Reisenden die klassischen Symptome wie Übelkeit und Erbrechen. Ärzte haben aber einen Trost: die Beschwerden gehen definitiv vorüber.

Das Problem liegt im wahrgenommenen Widerspruch

Die Seekrankheit zählt zu den sogenannten Kinetosen. Unter diesem Begriff fasst man alle Bewegungskrankheiten zusammen, also auch Übelkeit im Auto, Bus, etc.

Der Grund für die Beschwerden ist dabei stets gleich. Die Augen nehmen wahr, dass man sich in einem unbeweglichen Raum befindet, nämlich der Schiffskabine oder dem Auto. Der Körper jedoch spürt die Bewegung und diese beiden Informationen treffen zusammen im Gehirn ein.

Diesen offensichtlichen Widerspruch aus optischen Reizen und dem Feedback des Gleichgewichtssinns kann das Hirn nicht gut verarbeiten. Es reagiert mehr oder minder stark mit Warnsignalen wie Übelkeit und Erbrechen.

Mögliche Gegenmaßnahmen

Wie stark ein Mensch unter einer Kinetose leidet, fällt von Fall zu Fall unterschiedlich aus. Wichtig ist, passend zu reagieren.

  1. Wer bemerkt, dass die Seekrankheit beginnt, der sollte nach Möglichkeit einen direkten Blick auf das Meer haben. So können die Augen verstehen, dass der Raum überhaupt nicht ruhig ist, sondern Wellengang herrscht.

  2. Wem das nicht hilft, der kann sich alternativ hinlegen und versuchen, zu schlafen. Das senkt den Stresslevel und entspannt den Körper.

Bei starker Seekrankheit, die bereits bekannt ist, lohnt sich der Gang in die Apotheke und der Kauf eines Mittels gegen Reisekrankheit. Beliebt sind Antihistamine. Hierbei sollte man allerdings auf mögliche Nebenwirkungen wie Müdigkeit achten. Auch der Wirkstoff Scopolamin hilft bei Seekrankheit, kann aber starke Reaktionen wie Halluzinationen auslösen.