Nicht immer der Bessere gewinnt - Bewerbungen stecken voller Psychologie
Bei Bewerbungsgesprächen gibt es viele Tipps und Tricks, die beachtet werden sollten
Dem, der einen Job sucht, mangelt es nicht an Beratungsliteratur. Man kann Regale füllen mit Tipps, was man zu tun und was zu lassen hat. Kaffeetassenränder auf Anschreiben vermeidet man besser. Das dürfte jedermann klar sein. Die hippe Fetzenjeans zum Vorstellungsgespräch ist auch nur in wenigen Branchen ratsam. Und direkt beim ersten Termin von den eigenen Krankheiten zu erzählen, wird niemand machen, der ernsthaft auf die Stelle hofft.
Die potenziellen Fettnäpfchen sind vielfältig
Darüber hinaus gibt es Massen von Möglichkeiten, eine Bewerbung dennoch in den Sand zu setzen. Eigentlich sollte es bei der Komplexität der Materie längst das Berufsbild des Bewerbers geben. Die Fettnäpfchen, in die man tappen kann, sind vielfältig. Manche Personaler können darum von geradezu skurrilen Erlebnissen berichten. Da gab es beispielsweise ein Zwillingspärchen, das nur im Doppelpack zu haben war. Oder ein Bewerber, der das Gespräch mit Gedichten zierte.
Einem gewöhnlichen Bewerber hilft möglicherweise eine Untersuchung der Uni Mannheim. Die fand nämlich heraus, dass ein eher männlich, herber Duft bei Frauen die Einstellungsfreudigkeit eines Personalverantwortlichen deutlich steigert. Also weg mit den orientalischen oder blumigen Düften. Wer weiß, vielleicht klappt es dann auch mit der neuen Stelle.
Anonymisierte Bewerbung wird kritisch gesehen
Einer anonymisierten Bewerbung, wie sie in den Vereinigten Staaten üblich ist, stehen viele Bewerber kritisch gegenüber. Darin werden zwar die Qualifikationen aufgezeichnet, Alter, Geschlecht und Herkunft jedoch außen vorgelassen. Spätestens beim Gespräch kommen die Fakten sowieso auf den Tisch. Die Absage, wenn der Arbeitgeber das Profil nicht wünscht, fällt dann halt an dieser Stelle des Bewerbungsverfahrens.
So kann man mit Freude auf den anstehenden Fachkräftemangel blicken. Spätestens zu dem Zeitpunkt hat der Arbeitssuchende die Chance, Fragen zu stellen und auf den Duft des potenziellen neuen Chefs zu achten.
Quelle
- http://www.sueddeutsche.de/karriere/fuehrungsspitzen-woran-jobsuchende-wirklich-scheitern-1.1158412 Abgerufen am 14. Oktober 2011