Nicht mehr nur ein Problem der Vögel - Vogelgrippe ist mutiert eine Gefahr für den Menschen

Von Cornelia Scherpe
28. Juni 2012

Der H5N1-Virus wird umgangssprachlich auch "Vogelgrippe" genannt, da der Erreger nur für diese Tiere eine unmittelbare Gefahr darstellt. Menschen selbst kann das Virus auf direktem Wege nicht befallen. Nun zeigt eine neue Studie jedoch, dass der H5N1-Virus durch gerade einmal fünf Mutationen auch zur direkten Bedrohung für uns werden kann. Wird das Erbgut des Erregers an fünf stellen verändert, so ist plötzlich eine Tröpfcheninfektion möglich. Das Virus kann dann also von Mensch zu Mensch wandern, durch Niesen, Husten oder das Händeschütteln.

Im Labor veränderten die Forscher das bekannte Virus an zunächst drei Stellen im Erbgut und machten es möglich, dass nun auch Säugetiere vom Erreger direkt befallen werden können. Anschließend infizierten sie Frettchen mit H5N1 und entnahmen kranken Tieren via Nasenabstrich Erreger. Dabei zeigte sich, dass das Virus inzwischen auf natürliche Art mutiert war. Nun gab es fünf Mutationen. Stellte man nun einen Käfig mit gesunden Frettchen neben den der Erkrankten, so steckten sich diese Tiere ebenfalls mit H5N1 an. Die Tröpfcheninfektion war nun also möglich.

Dies würde bedeuten, dass eine Pandemie nicht mehr so unwahrscheinlich ist, wie man bis vor kurzem noch annahm. Das internationale Team ermittelte, dass für diese gefährliche Veränderung nicht einmal mehrere Virentypen zusammenkommen müssen. Die Mutationen können problemlos auch innerhalb eines Typus auftreten, was die Gefahr nur noch vergrößert.

Etwas Gutes haben die Forscher aber auch zu berichten: auch diese gefährlicheren Viren ließen sich noch leicht mit den verfügbaren Medikamenten besiegen.