Nie wieder Abstoßreaktionen durch eine neue Transplantationsmethode?

Von Cornelia Scherpe
13. März 2012

Nach einer schweren Krankheit oder einem Unfall müssen viele Menschen auf ein Spenderorgan hoffen. Das Finden eines solchen dauert oft sehr lange und manchmal wartet der Erkrankte auch vergebens. Doch selbst wenn ein Organ gefunden wurde und eine Transplantation erfolgreich war, ist das Leben danach selten so wie zuvor. Die Patienten müssen Medikamente nehmen, die das Immunsystem unterdrücken, damit das neue Organ nicht abgestoßen wird.

Forscher arbeiten jedoch aktuell an einer neuen Transplantationsmethode, mit der das Immunsystem der Patienten erhalten bleiben könnte. Die Mediziner aus der USA setzen dafür auf Stammzellen. Dem Spender soll nicht nur das entsprechende Organ entnommen werden, sondern auch einige Zellen. Diese werden im Labor zu Stammzellen gemacht und dem Patienten dann gemeinsam mit dem Organ zugeführt. So übernimmt der Körper quasi auch das Immunsystem des Spenders. Die Stammzellen sollen direkt nach der OP wirken und das eigene Immunsystem so beruhigen. Dadurch hat das Spenderorgan keine Abstoßreaktionen zu befürchten.

Erste Studien zu dieser neuen Transplantationsmethode gibt es bereits. Bei acht Patienten fand das Verfahren schon Anwendung und nach einem Jahr leben fünf der Patienten mit dem neuen Organ aber ohne Immunsuppressiva.