Niedriglohnsektor in Deutschland wächst

Von Max Staender
14. März 2012

Während die Arbeitgeber, Parteien sowie Gewerkschafter seit Jahren den Sinn und Zweck eines gesetzlichen Mindeslohns diskutieren, steigt hierzulande der Nideriglohnsektor immer weiter.

Die Zahl der Erwerbstätigen, welche weniger als 9 Euro je Stunde verdienen, ist zwischen 1995 und 2010 um rund 2,3 Millionen nach oben geklettert. Dies belegt eine Studie des Instituts für Arbeit und Qualifikation von der Universität Duisburg-Essen. Demnach sank bei 23 Prozent der Erwerbstätigen das Einkommen unter die Niedriglohnschwelle. Da bei der Studie zum ersten Mal auch Rentner sowie Studenten und Schüler berücksichtigt wurden, stieg die Zahl der Niedriglohnverdiener um rund 500.000 an.

In diesem Sektor verdienten die Angestellte im vergangenen Jahr im Osten lediglich 6,52 Euro, während die Beschäftigten im Westen Deutschlands auf 6,68 Euro kamen. Die Stundenlöhne sinken vor allem im Niedriglohnsektor immer weiter. Rund 1,4 Millionen Beschäftigte müssen sich mit Studensätzen unter fünf Euro zufrieden geben, während 2,5 Millionen Erwerbstätige für weniger als sechs Euro arbeiten. Da rund 50 Prozent der Geringverdiener Vollzeit arbeiten, erhalten rund 800.000 Angestellte weniger als sechs Euro pro Stunde. Das monatliche Einkommen dieser Menschen liegt somit unter 1.000 Euro brutto.