Niereninsuffizienz und Bluttransfusion - Das Herz wird zum Risikofaktor
Im Blut befinden sich die Erythrozyten, die roten Blutkörperchen. Sie transportieren unter anderem den Sauerstoff durch den Körper und ermöglichen so das Leben der Zellen. Auf ihrem Rückweg zum Herzen nehmen sie wiederum Kohlendioxid als Stoffwechselendprodukt mit. Damit beides transportiert werden kann, braucht man genügend Hämoglobin, kurz auch Hb. Menschen mit einer Niereninsuffizienz haben oft zu wenig Hämoglobin im Blutserum.
Beeinträchtige Nierenfunktion beeinflusst Hämoglobin-Werte
Der Grund dafür: Zu 90 Prozent sind die Nieren dafür zuständig, dass das Glykoprotein-Hormon gebildet wird. Dieses Hormon ist ein Wachstumsfaktor, der die Entstehung neuer roter Blutkörperchen anregt. Ist die Nierenfunktion eingeschränkt, sinkt demnach auch die Zahl der tätigen Erythrozyten.
Dieser Umstand kann für Patienten mit einer Niereninsuffizienz auch dann gefährlich werden, wenn sie eine Bluttransfusion erhalten sollen. Es kommt dabei immer wieder vor, dass ihre Hämoglobin-Werte plötzlich absacken. Das kann durchaus lebensgefährlich werden. Ärzte müssen diese Patienten nach einer Transfusion öfter ins Krankenhaus einweisen, da es zu einer Herzinsuffizienz kommt. Diese Beobachtung bestätigte nun auch eine Studie mit konkreten Zahlen.
Krankenhauseinweisung nach Bluttransfusion durch Herzinsuffizienz
Laut der US-Studie sind vor allen Dingen Männer und Frauen gefährdet, deren Nierenerkrankung in einem fortgeschrittenem Stadium ist. Als bedenklich werden die offiziellen CKD-Stadien 4 und 5 genannt. Von den untersuchten 8.000 Patientendaten kam es in 1.381 Fällen nach der Bluttransfusion zur Einweisung ins Krankenhaus. Bei den Männern und Frauen war der Hämoglobin-Wert plötzlich gesunken und es stellte sich eine Herzinsuffizienz ein. Im Vergleich zu einer ähnlichen Patientengruppe ohne chronische Nierenleiden ist das Risiko für eine solche Einweisung offenbar um das Vierfache erhöht.
Die Forscher raten daher allen Ärzten, bei Nierenpatienten dieses Risiko im Hinterkopf zu behalten und einzurechnen, wenn es um die Frage geht, ob die Transfusion wirklich notwendig ist.