Nobelpreis für Medizin geht an deutsch-amerikanisches Forscherteam

Von Dörte Rösler
7. Oktober 2013

Der Deutsche Thomas Südhof und seine amerikanischen Kollegen James Rothman und Randy Schekman sind für ihre Forschungen zu Transportprozessen in Zellen mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet worden. Das Komitee betonte dabei, wie gelungen die Wissenschaftler zusammengearbeitet hätten.

Um die molekularen Prinzipien des Zelltransports zu entschlüsseln, untersuchten die Biochemiker drei ineinandergreifende Mechanismen: Rothman ging der Frage nach, wie die Zellen mittels Proteinen ihre Transportbläschen, die Vesikel, für das Frachtgut öffnen. Schekman ermittelte die für den Transport zuständigen Gene. Und Thomas Südhof untersuchte, wie die Vesikel auf ihrem Weg dirigiert werden.

Damit ist das Kontrollsystem für den Gütertransport von Zelle zu Zelle detailliert entschlüsselt. Medizinisch relevant ist das etwa für Erkrankungen wie Diabetes oder Tetanus-Infektionen, bei denen der Zelltransport gestört ist. Auch das Verständnis von Immunerkrankungen konnte dadurch vertieft werden.

Südhof, der nach seiner Promotion 1983 in die USA ging, forscht schwerpunktmäßig zur molekularen Signalübertragung im Nervensystem. Sein Hauptinteresse gilt der Funktionsweise von Neurotransmittern an den Synapsen.