Nützliche Mutation - manche Menschen sind von Natur aus vor Alzheimer geschützt

Von Cornelia Scherpe
16. Juli 2012

Eine aktuelle Studie bestätigt die derzeit gängigste Theorie: Alzheimer entsteht durch die Ansammlung von schädlichen Eiweißen im Gehirn. Diese sogenannten Beta-Amyloiden lagern sich in immer größerer Zahl ab und "verschmutzen" auf diese Weise das Gehirn. Der Abbau erfolgt nur langsam und so sterben immer mehr Hirnzellen unter der Verschmutzung ab. Viele Versuche, diese Plaques zu bekämpfen und die Krankheit so zu heilen, sind fehlgeschlagen. Das ließ Kritiker an der Theorie an sich zweifeln. Sie scheint jedoch wirklich zu stimmen, denn es gibt Menschen, die von Natur aus Alzheimer geschützt sind und dies, da sie eine Genmutation besitzen, die die Ablagerungen der Eiweiße verhindert.

In einer großen Genstudie in Island fand man 1.795 Menschen, deren Genpool sich auffällig von den restlichen Probanden unterschied. Die Punktmutation wurde näher betrachtet und stellte sich als Schützer vor Plaque im Hirn heraus. Dabei zeigte sich, dass Träger selbst im Alter von 85 Jahren 7,5 mal seltener an Demenz litten. Sie waren im Gegenteil geistig auffallend fit.

Das Resultat der Mutation ist also, dass die Träger nicht an Demenz erkranken können oder zumindest nur ein verschwindend kleines Risiko haben. Damit ist auch geklärt, dass Plaques nicht nur ein Resultat des Alzheimers ist, sondern sein Auslöser. Nun hofft man, sich diese Mutation zum Vorbild machen zu können und auf ihrer Basis ein Medikament zu erstellen.