Nur wer sich als Egoist präsentiert, macht anscheinend Karriere!

Warum die Führungspositionen meist dominante Egoisten innehaben

Von Thorsten Poppe
30. September 2011

Freundlichkeit führt in Unternehmen selten zu einer Führungsposition. Hier treten mehr dominante Charaktere auf, die sich als Egoist im Unternehmen präsentieren. Freundliche Kollegen findet man eher selten auf dem Chefsessel.

Warum das so ist, haben jetzt US-Forscher in einer aktuellen Studie herausgefunden. Die Wissenschaftler von der Standford University kamen zu dem Ergebnis, dass den Netten nicht wirklich zugetraut wird Durchsetzungsvermögen zu zeigen oder dass sie dem harten Wettbewerb standhalten.

Größere Akzeptanz gegenüber dominanten Typen

Mit Hilfe spieltheoretischer Experimente haben sie versucht ihrer These nachzugehen. Die Probanden bekamen dabei zehn Chips im Wert von insgesamt 20 Dollar und konnten sich entscheiden: Entweder für sich selber behalten oder in einen gemeinsamen Topf in ihrer Gruppe einzahlen. Daneben hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, beim Teilen ihrer Chips auch in die zweite Gruppe Geld einzuzahlen und damit ihrer eigenen zu schaden.

Nach diesem Experiment wurden sie über das Verhalten der Einzelnen befragt. Dabei kam heraus, dass die Egoisten, die zu ihrer eigenen Gewinnmaximierung der Gruppe geschadet haben, als unangenehm empfunden und als dominant wahrgenommen wurden.

Wer dies nicht gemacht hatte und seine Chips nur mit der eigenen Gruppe teilte, war zwar allen sympathisch. Jedoch wurde er halt nicht als dominant wahrgenommen. Als dann die Probanden auch noch einen Chef wählen sollten, hatten die dominierenden Typen die größte Akzeptanz.