Verhaltensbiologie: Mandrilla-Affen in britischem Zoo haben neue Geste erfunden

Von Frank Hertel
14. Februar 2011

Der Evolutionsbiologe Mark Laidre von der US-University of Princeton beschreibt in der neuen Ausgabe des Fachmagazins PLoS One eine interessante Beobachtung, die er im britischen Zoo von Colchester gemacht hat.

Dort zeigen 7 von 23 Mandrilla-Affen ein Verhalten, das für diese Art weltweit ohne Beispiel ist: Die 7 Affen halten sich im Liegen oder Sitzen bis zu 17 Minuten lang eine oder beide Hände vor die Augen. Ab und zu schauen sie durch die Finger.

Laidre weiß auch, warum gerade in diesem Zoo die Affen dieses Verhalten zeigen. Es handelt sich um Nachahmung. Im selben Gehege hatte im Jahr 1999 das Mandrilla-Affen-Weibchen Milly zum allerersten Mal diese Geste gezeigt. Laidre meint, es sei eine "Bitte-nicht-stören-Geste".

Gezeigt wird sie von Tieren, die in der Hierachie weit unten stehen. Sie wird von den dominanten Mandrilla-Affen akzeptiert. Der Mandrilla, der sich die Hände vor die Augen hält, wird wirklich in Ruhe gelassen.