Nur zusammen stark - Eiweiß gegen Herzmuskelschwäche wirkt nur zu zweit

Von Cornelia Scherpe
9. Juli 2012

Menschen mit einer Herzmuskelschwäche leiden bereits bei Alltagstätigkeiten unter Atemnot, neigen zu Wasser in den Beinen und entwickeln oft Schlafstörungen. Um ihnen zu helfen, sind Forscher ständig auf der Suche nach Heilmethoden. Nun sind sie einen Schritt weiter, da sie die Funktionsweise von "RKIP" besser verstehen können.

Dabei handelt es sich um ein Eiweiß, das bei Menschen mit einer Herzmuskelschwäche gegen diese aktiv werden kann. In der Praxis funktioniert das aber nicht immer und die Mediziner rätselten lange, weshalb dies so ist. Nun haben sie verstanden, dass ein RKIP-Eiweiß nicht für sich alleine gegen die Herzschwäche arbeiten kann. Es braucht die Hilfe durch einen Partner. Dieses Prinzip ist der Medizin nicht neu, allerdings wurde es nun beim RKIP zum ersten Mal nachgewiesen. Das Eiweiß wirkt nur dann positiv, wenn seine freie Andockstelle durch ein anderes RKIP besetzt wird. Als Paar wirken Proteine dann aktiv gegen die Schwäche des Herzmuskels. Wie funktioniert das?

Ohne Partner werden die freien Enden des Proteins zur Gefahr für den Herzmuskel. Ältere Forschungen haben gezeigt, dass dabei das Herz daran gehindert werden kann, sich komplett zusammen zu ziehen. Das Resultat ist also eine Pumpsschwäche. Sind die Enden des Eiweiß aber jeweils durch einen Partner blockiert, verkehrt sich dieser Effekt ins Gegenteil und der Muskel wird geschützt. Die genaue Wirkung soll nun noch eingehender untersucht werden, damit die Behandlung von Menschen mit einer Herzinsuffizienz in Zukunft eventuell davon profitieren kann.