Ob Flirtpartner oder Kollegen: Wann die Facebook-Recherche zu viel wird

Wenn das ständige Hinterherschnüffeln im Internet zur Sucht wird, hilft eine Therapie

Von Katharina Cichosch
9. Februar 2015

Psychologen und Verhaltensforscher machen immer öfter darauf aufmerksam, dass das digitale Zeitalter etliche neue Verhaltsauffälligkeiten herauskristallisiert - die nicht wenigen Experten sogar bereits als zwanghaft gelten könnten.

Stalking im digitalen Zeitalter

Die Rede ist vom

  • ständigen Gebrauch sozialer Netzwerke und Kommunikationsdienste,
  • vom Posten von Photos oder Texten,
  • vom Sharen,
  • Diskutieren und
  • "Liken" anderer Beiträge.

Wer einmal versucht hat, ganz bewusst Abstand zu nehmen vom oft mehrmals täglichen Gebrauch entsprechender Online-Dienste, der wird schnell feststellen: So einfach ist das gar nicht.

Privatsphäre achten

Ein weiterer Aspekt, der uns aufmerksam werden lassen sollte: Nur weil es weit verbreitet ist, sich Fotos vom künftigen Date-Partner anzuschauen, Kollegen, entfernte Bekannte oder Freunde von Freunden via Facebook, Instagram und Co. auszuspähen, so ist diese Verhaltensweise noch lange nicht gesund.

Natürlich kann man argumentieren, dass Menschen schließlich selbst Schuld sind, wenn sie bestimmte Inhalte ins Netz stellen - man könnte ja auch mehr Privatheit an den Tag legen. Trotzdem: Wenn's zum Zwang wird, sich sofort über jeden Menschen zu informieren, bevor man mit ihm Kontakt hat - oder auch währenddessen-, dann sollte man auch hier die Notbremse ziehen.

Therapie als Ausweg

Menschen lieben Klatsch, deshalb ist ein bisschen Schauen hier und da sicherlich noch normal. Zu viel ist und bleibt aber eben zu viel - wer gar nicht mehr anders kann, sollte sich bewusst eine Auszeit nehmen.

Erst Recht, wenn das ständige Hinterherschnüffeln sogar die Partnerin oder den Partner betrifft. Wenn's zur richtigen Internet-Sucht geworden ist, dann kann eine Therapie Auswege und Unterstützung bieten.