Oberstes US-Gericht erlaubt Verkauf von Gewalt-Videospielen an Minderjährige

Von Frank Hertel
1. Juli 2011

Das oberste US-Gericht hat ein kalifornisches Gesetz aus dem Jahr 2005 als verfassungswidrig eingestuft und damit abgeschafft.

Das Gesetz sah eine Altersbeschränkung für bestimmte Gewaltvideospiele vor und ist jetzt nichtig. Mit sieben zu zwei Stimmen entschied das US-Supreme Court, dass ab sofort auch Kinder unter 18 Jahren Gewaltspiele spielen und kaufen dürfen. Der vorsitzende Richter Anthony Scalia begründete das Urteil mit einer fehlenden Tradition in den USA, Kinder vor Gewaltdarstellungen zu schützen.

Er verwies auf die alten europäischen Märchen wie "Hänsel und Gretel" und "Schneewittchen", die schließlich auch Gewalt enthielten. Letztlich habe der Staat keine Befugnis darüber zu entscheiden, mit welchen Ideen Kinder konfrontiert würden. Das sei eher Aufgabe der Eltern. Immerhin gibt es in den USA eine freiwillige Klassifizierung der Gewalttätigkeit der Spiele durch die Hersteller.

So können die Eltern sich wenigstens darüber informieren wie schlimm die Spiele sind, die sich ihr Sohn oder ihre Tochter eben von ihrem Taschengeld gekauft haben.