OECD lobt Beschäftigung von älteren Arbeitnehmern - Aber Kritik am deutschen Kündigungsschutz

Von Dörte Rösler
17. Juli 2013

Die gute Nachricht: ältere Arbeitnehmer haben in Deutschland bessere Chancen. In ihrem Beschäftigungsausblick dämpft die OECD jedoch allzu hohe Erwartungen. Vor allem der strenge Kündigungsschutz könnte die deutsche Wirtschaft hinter andere Länder zurückwerfen.

34 Länder gehören der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung an, die meisten spüren die Auswirkungen der Wirtschaftskrise stärker als Deutschland. So liegen die Arbeitslosenzahlen mit 5,3 Prozent hierzulande deutlich unter dem Schnitt von 12,2 Prozent in der übrigen EU-Zone.

Für die Zukunft prognostiziert die OECD den Deutschen sogar einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit, während die Zahlen in den meisten anderen Ländern steigen. Betroffen sind vor allem gering qualifizierte Männer, die auch in jungem Alter kaum einen Job finden. Ältere können sich dagegen besser auf dem Arbeitsmarkt behaupten.

Nach Ansicht der OECD könnte der Kündigungsschutz in Deutschland jedoch die Wettbewerbsfähigkeit senken. Da Mitarbeiter mit unbefristeten Stellen nur schwer kündbar seien, könnten Arbeitgeber nicht flexibel auf wirtschaftliche Veränderungen reagieren.

Die Organisation empfiehlt deshalb, den Kündigungsschutz zu lockern und stattdessen ergebnisorientierte Programme für die Arbeitssuche und Weiterbildung anzubieten.