Ökologisch und sozial - die wichtigsten Bio-Siegel im Check
Was bedeuten eigentlich die unterschiedlichen Bio-Siegel auf Produkten?
Ob Demeter, Neuform der Bioland - ökologisch erzeugte Lebensmittel liegen im Trend. Für den Verbraucher wird der Markt allerdings zunehmend unübersichtlich. Was ist der Unterschied zwischen den verschiedenen Bio-Siegeln?
Was ist eigentlich Bio?
Mit dem deutschen Bio-Siegel, erkennbar am grünen Sechseck, gibt es seit 2001 klare Kriterien für bilogisch erzeugte Produkte. Offiziell ist das Siegel zwar 2012 vom grünen Bio-Logo der EU abgelöst worden, im Supermarktregal findet man jedoch weiterhin das alte Zeichen.
Demnach müssen die Lebensmittel ohne
produziert werden.
- Farbstoffe,
- künstliche Aromen und
- Geschmacksverstärker
sind verboten. Nach EU-Regeln dürfen allerdings 0,9 Prozent der Inhaltsstoffe mit Einsatz von Gentechnik hergestellt werden. Vielen Bio-Verbänden sind die Richtlinien deshalb zu lasch.
Demeter - Bio mit Philosophie
Wie kein anderer Verband orientiert sich der Demeter-Bund an weltanschaulichen Konzepten. Eine wichtige Rolle spielt die Anthroposophie, nach der landwirtschaftliche Betriebe sich bei der Aussaat und Ernte nach kosmischen Rhythmen richten sollten.
Auch in der Tierzucht sind anthroposophische Regeln zu berücksichtigen. Gentechnik ist verpönt, dafür kommen Tiere und Pflanzen in den Genuss homöopathischer Behandlungen.
Bioland - streng ökologisch
Seit seiner Gründung 1971 hat sich Bioland zum größten privaten Bio-Verband in Deutschland entwickelt. Chemische Dünger und synthetische Pestizide sind tabu, ebenso wie gentechnisch verändertes Material.
Naturland - biologisch und sozial
Die Richtlinien zur Erzeugung von Lebensmitteln sind bei Naturland ebenso streng wie bei Bioland. Zusätzlich setzt der Verband auf faire Handelsbeziehungen und einen sozialen Umgang mit Beschäftigten.
Neuform - ohne Tierversuche
Hersteller, die ihre Produkte über Neuform in Reformhäusern verkaufen wollen, müssen strenge Qualitätskriterien erfüllen. Neben ökologischer Erzeugung müssen die Produzenten sich zum Verzicht auf Tierversuche bekennen. Außerdem: Der Verband achtet auf umweltschonende Verpackungen.
Biopark - gentechnikfreier Anbau
Das zentrale Anliegen von Biopark ist die gentechnikfreie Landwirtschaft. Und zwar speziell in den strukturschwachen Regionen der neuen Bundesländer. Durch einen Zusammenschluss möglichst großer Anbauflächen soll eine Verunreinigung der Lebensmittel ausgeschlossen werden.