Fettsäuren in Bio-Milch und Bio-Fleisch sind gesünder

Studie ernennt tierische Bio-Produkte zum Sieger des Rennens um gesunde Inhaltsstoffe

Von Cornelia Scherpe
19. Februar 2016

Fett als Bestandteil der täglichen Nahrung hat einen schlechten Ruf - zu unrecht. Tatsache ist, dass jeder Mensch regelmäßig Fett benötigt, denn nur so können Zellen leben. Fett wird zur Bildung von Zellmembranen benutzt und dient zur Weiterverarbeitung von Vitaminen. Allerdings ist Fett nicht gleich Fett und hier beginnt der Blick ins Detail.

Meta-Analyse zu Milch und Fleisch

Allgemein gilt: tierische Fette sind weniger gesund als pflanzliche Fette. Allerdings kann man auch innerhalb dieser beiden Gruppen deutliche Unterschiede festmachen. Wer gern Milch trinkt und zur Zubereitung von Speisen nutzt, nimmt ein tierisches Produkt zu sich.

Bei Fleischgerichten trifft das natürlich auch zu. Greift man dabei zu Bio-Produkten, sind die enthaltenden Fettsäuren deutlich gesünder als bisher angenommen. Dies zeigt eine Meta-Analyse, die rund 190 Studien zu Milch und rund 60 zu Fleisch zusammenführt.

Linolsäure und Omega-3-Fettsäuren

Viele Omega-3-Fettsäuren findet man in Bio-Fleisch und Bio-Milch. In herkömmlichen Produkten sind diese zwar auch enthalten, aber nur rund die Hälfte:

  • Trinkt man 500 ml Bio-Milch, nimmt man circa 39 Milligramm Omega-3-Fettsäuren zu sich.
  • Ein halber Liter "normaler" Milch bringt es dagegen nur auf circa 25 Milligramm.

Das große Glas Bio-Milch deckt damit 16 Prozent des Tagesbedarfs, die klassische Milch nur elf Prozent. Ebenfalls in Bio-Milch reichlich vertreten: Linolsäure. Diese Fettsäure hat eine natürliche Barrierefunktion im Körper und hilft, den Wasserhaushalt zu regulieren. Wie auch die Omega-3-Fettsäuren ist sie lebensnotwendig. In normaler Milch liegt ihr Gehalt 40 Prozent unter der Bio-Milch, was erneut die Bio-Milch zum Sieger des Rennens macht.

Verbraucher in der Pflicht

Die Forscher betonen allerdings, dass Bio-Produkte längst nicht immer und nicht in jedem Bereich die erste Wahl sind. Es gilt genau hinzuschauen. Wer beispielsweise mehr Jod benötigt, ist mit klassischer Milch besser beraten. Die Jodkonzentration liegt hier im Schnitt 74 Prozent höher als bei Bio-Produkten.