Ökologisch und sozial - die wichtigsten Bio-Siegel im Check

Was bedeuten eigentlich die unterschiedlichen Bio-Siegel auf Produkten?

Von Dörte Rösler
17. Februar 2015

Ob Demeter, Neuform der Bioland - ökologisch erzeugte Lebensmittel liegen im Trend. Für den Verbraucher wird der Markt allerdings zunehmend unübersichtlich. Was ist der Unterschied zwischen den verschiedenen Bio-Siegeln?

Was ist eigentlich Bio?

Mit dem deutschen Bio-Siegel, erkennbar am grünen Sechseck, gibt es seit 2001 klare Kriterien für bilogisch erzeugte Produkte. Offiziell ist das Siegel zwar 2012 vom grünen Bio-Logo der EU abgelöst worden, im Supermarktregal findet man jedoch weiterhin das alte Zeichen.

Demnach müssen die Lebensmittel ohne

produziert werden.

sind verboten. Nach EU-Regeln dürfen allerdings 0,9 Prozent der Inhaltsstoffe mit Einsatz von Gentechnik hergestellt werden. Vielen Bio-Verbänden sind die Richtlinien deshalb zu lasch.

Demeter - Bio mit Philosophie

Wie kein anderer Verband orientiert sich der Demeter-Bund an weltanschaulichen Konzepten. Eine wichtige Rolle spielt die Anthroposophie, nach der landwirtschaftliche Betriebe sich bei der Aussaat und Ernte nach kosmischen Rhythmen richten sollten.

Auch in der Tierzucht sind anthroposophische Regeln zu berücksichtigen. Gentechnik ist verpönt, dafür kommen Tiere und Pflanzen in den Genuss homöopathischer Behandlungen.

Bioland - streng ökologisch

Seit seiner Gründung 1971 hat sich Bioland zum größten privaten Bio-Verband in Deutschland entwickelt. Chemische Dünger und synthetische Pestizide sind tabu, ebenso wie gentechnisch verändertes Material.

Naturland - biologisch und sozial

Die Richtlinien zur Erzeugung von Lebensmitteln sind bei Naturland ebenso streng wie bei Bioland. Zusätzlich setzt der Verband auf faire Handelsbeziehungen und einen sozialen Umgang mit Beschäftigten.

Neuform - ohne Tierversuche

Hersteller, die ihre Produkte über Neuform in Reformhäusern verkaufen wollen, müssen strenge Qualitätskriterien erfüllen. Neben ökologischer Erzeugung müssen die Produzenten sich zum Verzicht auf Tierversuche bekennen. Außerdem: Der Verband achtet auf umweltschonende Verpackungen.

Biopark - gentechnikfreier Anbau

Das zentrale Anliegen von Biopark ist die gentechnikfreie Landwirtschaft. Und zwar speziell in den strukturschwachen Regionen der neuen Bundesländer. Durch einen Zusammenschluss möglichst großer Anbauflächen soll eine Verunreinigung der Lebensmittel ausgeschlossen werden.