Östrogene steigern Schmerzempfinden

Von Jenny Ommeln
16. April 2010

Das Klischee des wehleidigen Mannes gehört nun endgültig der Vergangenheit an. Gleich mehrere Studien haben bewiesen, dass das "starke Geschlecht" seinen Namen tatsächlich verdient hat. In Wahrheit seien die Frauen das schmerzempfindlichere Individuum, denn sie nehmen Schmerz intensiver wahr. Schuld daran sind die Geschlechtshormone: Das männliche Hormon Testosteron bewirkt eine Senkung des Schmerzempfindens, während das weibliche Geschlechtshormon Östrogen das Empfinden von Schmerz steigert.

Besonders deutlich wurde dies bei einer Studie im Zusammenhang mit Geschlechtsumwandlungen. Hier erhalten Männer das weibliche Hormon Östrogen und klagte in Relation mit der Einnahme häufiger über chronische Schmerzen. Frauen hingegen, die Testosteron einnehmen, berichten über eine Besserung der bestehenden Schmerzen.

Trotz dieser Erkenntnis kann der stereotypische Satz, dass Männer die Schmerzen einer Geburt nicht aushalten würden, bestehen bleiben. Dafür ist nämlich kein Hormon, sondern ein Endorphin verantwortlich. Es setzt bei Frauen, während der Geburt, eine schmerzstillende Substanz im Körper frei und senkt dadurch die Empfindsamkeit.