Ohne Augenlicht durch den Alltag: So können Sie Blinden helfen

Von Nicole Freialdenhoven
14. Februar 2013

Viele Menschen trauen sich im Alltagsleben nicht, einem sichtbar behinderten Mitbürger zu helfen, weil sie Angst haben sich aufzudrängen oder etwas falsch zu machen. Dabei hat eine höfliche Frage, ob man möglicherweise irgendwie helfen kann, noch niemandem geschadet. Viele Behinderte scheuen sich um Hilfe zu bitten und sind dankbar, wenn sie ihnen angeboten wird. Kommen sie jedoch alleine zurecht, werden sie dies ebenfalls höflich mitteilen.

Steht zum Beispiel eine blinde Person am Straßenrand, kann sie ruhig angesprochen werden, ob man beim Überqueren der Straße behilflich sein kann. Dabei sollte es dem Blinden überlassen werden, den Führenden am Arm zu nehmen und das Tempo zu bestimmen. Die Person einfach am Arm hinter sich herziehen oder gar auf die Straße schieben, ist unhöflich.

Ähnlich verhält es sich beim Treppensteigen: Hier hilft es, den Blinden zusätzlich zum Geländer zu führen und zu beschreiben ob die Stufen hoch oder flach sind, wie lang die Treppe insgesamt ist und wann die letzte Stufe kommt.

Überhaupt ist eine deutliche Kommunikation eine große Hilfe. "Da hinten" als Beschreibung bringt einer Person, die nicht sehen kann, gar nichts. Daher ist es sinnvoller, konkrete Distanzen anzugeben, z.B. "noch drei Schritte, dann beginnt die Treppe". Ganz wichtig auch: Blinde sollten immer direkt angesprochen werden und nicht die Begleitperson. Schließlich sind sie bis auf ihre Blindheit vollkommen normale Erwachsene und keine kleinen Kinder, die nicht selbst kommunizieren können.