Olympia-Gegner wollen mit Bürgerbegehren Verträge für Garmisch prüfen lassen
Bürgerbegehren in Garmisch Patenkirchen soll Olympiapläne der Marktgemeinde stoppen
Die Ski-Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen sind reibungslos über die Bühne gegangen. Das kann man von den olympischen Plänen der bayrischen Gemeinde nicht behaupten, die zusammen mit München die Winterspiele 2018 austragen möchte. Sechs Tage bevor der IOC die Bewerberstädte besucht, haben die Olympia-Gegner das lange angekündigte Bürgerbegehren auf den Weg gebracht. Sie sind der Meinung: Olympische Winterspiele sind zu groß für Garmisch. Zu dieser Gruppe gehören auch die 63 Großgrundbesitzer, die sich weigern ihr Land für die Spiele herzugeben.
Olympia-Gegner wollen Bewerbung Garmisch Patenkirchens stoppen
Mit dem Begehren wollen die Initiatoren erreichen, dass die bereits mit der Gemeinde unterzeichneten Verträge überprüft werden. Wenn die Gegner die erforderliche 1700 Unterschriften zusammen bekommen, müsste die Gemeinde in den kommenden drei Monaten darüber abstimmen, ob Garmisch-Partenkirchen seine Zustimmung zurückziehen soll oder nicht. Die Aussichten sind gut, die Stimmenanzahl zu erhalten. Denn es haben sich bereits im Sommer 3000 Garmischer auf einer informellen Unterschriftenliste des NOlympia-Netzwerks eingetragen.
Das Bürgerbegehren benötigte eine lange Zeit, gestartet zu werden, weil sich die Fragestellung für das Bürgerbegehren aus rechtlichen Gründen kompliziert darstellte. Laut dem offiziellen Wortlaut wird nun abgestimmt, ob "die Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen angesichts der drohenden Folgen für die Ortsentwicklung, die Natur und die Landwirtschaft sowie der unkalkulierbaren finanziellen Risiken der Olympischen und Paralympischen Spiele rechtlich prüfen lässt, ob und unter welchen Voraussetzungen sie aus der Vorbereitung und Durchführung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018 im Bereich der Marktgemeinde aussteigen kann, und dass sie die zulässigen Maßnahmen hierzu ergreift."
Befürworter von Olympia unter den Hoteliers und Bewohnern, welche vom Tourismus leben
Die Stimmung in Garmisch-Partenkirchen ist nach wie vor gespalten. Hoteliers und andere Bewohner, die vom Tourismus leben, befürworten die Winterspiele. Ein anderer Teil der Einwohner jedoch nicht. Dieses Stimmungsbild wird die Evaluierungskommission des Internationalen Olympischen Komitees unter die Lupe nehmen. Eine Bevölkerung, die gegen das Olympia-Projekt ist, macht sich für eine Bewerbung nicht so gut. Deshalb kommt den Olympia-Planern das Bürgerbegehren gar nicht gelegen.
Quelle
- http://www.n-tv.de/sport/Olympia-Gegner-schaffen-Fakten-article2674046.html Abgerufen am 22. Februar 2011