Olympia - Grenzbeamte drohen mit Streik

Von Matthias Bossaller
23. Juli 2012

Den britischen Grenzbeamten geht es in ihrem Arbeitskampf vor allem um Löhne und bessere Arbeitsbedingungen - da sehen sie nicht ein, warum ihnen der Sport plötzlich wichtiger sein soll. Im Gegenteil: Um auf sich aufmerksam zu machen, kommen ihnen die Olympischen Spiele in London gerade recht.

Am 26. Juli, genau einen Tag vor Eröffnung der Spiele, wollen tausende Grenzbeamte für 24 Stunden ihre Arbeit niederlegen. Unter den Streikenden sind zahlreiche Kontrolleure am Londoner Flughafen Heathrow, die sich laut ihrer Gewerkschaft PCS außerdem weigern, während der gesamten Sommerspiele Überstunden zu leisten. Dabei ist Heathrow ist ein Nadelöhr, was die Anreise der Olympia-Besucher betrifft.

Generell hakt es auch in puncto Sicherheit. Die private Sicherheitsfirma GS5 hatte bereits eine Woche zuvor einräumen müssen, dass ihre Sicherheitskräfte Olympia ohne Hilfe nicht bewältigen können. Folglich muss die Armee mit 3500 Soldaten einspringen, um diese Lücke zu schließen.

Eine weitere Stolperfalle für die Besucher aus der näheren Umgebung Londons könnte außerdem das Schienennetz sein. Auch die Lokführer nahmen die Spiele zum Anlass und meldeten ihren Streik zwischen dem 6. und 8. August an. So bleibt es also fraglich, ob der Sportsgeist oder der Arbeitskampf die Erlebnisse der Londonbesucher prägen wird.