Online-Beratungsstellen ergänzen Hilfsangebote für pflegende Familienangehörige

Von Nicole Freialdenhoven
9. Dezember 2013

Rund eine Million Deutsche betreuen derzeit fast rund um die Uhr einen nahen Verwandten, der an Demenz oder einer schweren Krankheit wie Parkinson erkrankt ist. Sie sorgen dafür, dass die Betroffenen weiterhin ein menschenwürdiges Leben führen können, kümmern sich um das Essen und die Hygiene und leisten ihnen Gesellschaft. Sie selbst erfahren dagegen meist wenig Unterstützung bei ihrer aufreibenden Pflegetätigkeit.

Pflegende Angehörige oft ans Haus gebunden

Ein Crux dabei: Die pflegenden Angehörigen können häufig nicht zu Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen gehen, weil sie zuhause für den Kranken da sein müssen. Mittlerweile haben verschiedene Organisationen darauf reagiert und bieten Hilfe auch online an: Die Hochschule Magdeburg-Stendal hat zum Beispiel gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Delphi-Gesellschaft das Projekt "Demenz anders sehen" angestoßen, bei dem pflegende Angehörige online an Schulungen teilnehmen und Kontakte knüpfen können.

Schulungen, Beratung und Kontakt online

Mit Hilfe von Webcam und Headset können sich die Schulungsteilnehmer in einem virtuellen Raum treffen und mit anderen Pflegenden austauschen. Geschulte Psychologen geben praktische Hilfetipps und vermitteln Wissenswertes.

Das ähnlich aufgebaute Projekt pflegen-und-leben.de bietet sogar die Möglichkeit einer anonymen Kontaktaufnahme an, die es vielen leichter macht, sich ihre Probleme und Sorgen von der Seele zu reden und psychologische Beratung zu erfahren.