Organspenderzahl steigt - aber nur langsam
Organspende weist erhebliche Mängel auf- steigt aber weiter an
Der Trend bei Organspenden geht in Deutschland endlich nach oben: Nach einem Anstieg im vergangenen Jahr setzt sich die Entwicklung auch 2006 fort.
Betroffene warten im Durchschnitt sechs Jahre auf Spende
Doch der Fortschritt ist eine Schnecke: Den 1220 Spendern im Jahr 2005 standen 11000 Menschen gegenüber, die eine neue Niere, Herz, Lunge, Dünndarm oder Bauchspeicheldrüse benötigen, berichtet die Apotheken Umschau. "Sechs Jahre müssen Betroffene im Durchschnitt warten, und jeden Tag sterben drei Patienten, die auf der Warteliste stehen", sagt Professor Günter Kirste, Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), der bundesweiten Koordinierungsstelle für Organspenden.
Meldepflicht wird nicht eingehalten
Im europäischen Vergleich liegt Deutschland an zwölfter Stelle der Organspende-Häufigkeit. Zu wenige Deutsche besitzen einen Spenderausweis. Noch gravierender aber ist, "dass die Krankenhäuser ihrer Meldepflicht nicht nachkommen", wie Prof. Kirste beklagt. Kliniken müssten laut Transplantationsgesetz potentielle Organspender an die DSO melden, tun das aber viel zu selten. Kirste rechnet nicht damit, dass die restriktive deutsche Gesetzeslage gelockert wird.
Patienten auf der Warteliste können nur auf weiter steigende Einsicht in der Bevölkerung hoffen.