Transplantation einer Lunge: Überlebenschancen steigen mit der Größe des Organs

Von Cornelia Scherpe
12. August 2013

Die moderne Medizin hat es möglich gemacht, dass beschädigte Organe entfernt und durch Spenderorgane ersetzt werden können. Die Transplantation bringt aber diverse Risiken mit sich, sodass auch nach der erfolgreichen OP der Patient noch nicht über den Berg ist. Wie groß seine schlussendlichen Überlebenschancen sind, hängt von mehreren Faktoren ab. Die Medizin hat dabei noch längst nicht alle erschöpfend erforscht. Nun gibt es neue Erkenntnisse beim Verpflanzen einer Spenderlunge.

Die Genesungschancen des Empfängers sind demnach umso größer, je größer die Lunge war, die man ihm eingepflanzt hat. Dieser Zusammenhang zeigte sich in einer Studie mit 4.520 Menschen, die eine komplette neue Lunge erhielten. Wie groß die Spenderlunge ist, wird stets vorab ausgemessen und dann in Relation zum Patienten gebracht. Seine Größe und das Geschlecht sind wichtig, damit die für ihn passende Lunge gefunden wird.

Bisher ging man davon aus, dass eine Spenderlunge maximal zehn Prozent kleiner als die alte Lungenkapazität sein darf oder maximal 20 Prozent größer. Doch in der Studie war das Überschreiten der Obergrenze überhaupt kein gesundheitliches Risiko. Vielmehr war das Gegenteil der Fall.

Patienten, die laut dem bisherigen Maßstab eine zu große Spenderlunge bekommen hatten, da ein besseres Transplantat nicht zur Verfügung stand, überlebten keineswegs seltener. War eine Lunge verpflanzt worden, die zehn Prozent zu groß war, war das Sterberisiko im Vergleich zu Patienten, die in etwa die richtige Größe bekommen hatten, um sieben Prozent kleiner. War die Spenderlunge dagegen sogar um 30 Prozent zu groß, stieg die Chance um 30 Prozent.

Diese Ergebnisse werden nun zum Anlass genommen, die Maße zur Ermittlung der passenden Spenderlunge anzupassen.