Orkan oder Flaute? - Windgeschwindigkeiten nach der Beaufortskala

Von Ingo Krüger
6. Dezember 2013

Orkan "Xaver" sorgt in ganz Nordeuropa für Chaos. In Großbritannien forderte das Sturmtief zwei Todesopfer, in Dänemark starb eine Frau. Die Windböen hatten eine Geschwindigkeit von bis zu 140 km/h. In den schottischen Bergen gab es sogar Windspitzen bis fast 230 km/h. Dies ist gleichbedeutend mit der Windstärke 12 auf der Beaufortskala.

Klassifikation von Winden

Diese Klassifikation von Winden nach ihrer Geschwindigkeit ist nach dem Hydrografen der britischen Admiralität, Sir Francis Beaufort (1774 - 1857), benannt. Der Brite, der auch für die Seekarten der Marine, verantwortlich war, hatte sich zeit seines Lebens für Wetterphänomene jeglicher Art interessiert. Er verbesserte eine bereits vorhandene Skala für Windgeschwindigkeiten, die er 1832 veröffentlichte. Allgemeingültigkeit erhielt sie jedoch erst 1935.

13-teilige Beaufort-Skala

Demnach gibt es 13 Windstärken, die von 0 bis 12 reichen. Windstärke 0 bedeutet Windstille oder Flaute, es gibt keine Luftbewegung, die See ruht spiegelglatt. Eine Windgeschwindigkeit von 50 km/h reicht für die Windstärke 7, als steifer Wind bezeichnet. Dabei schwanken Bäume, beim Gehen gegen den Wind regt sich Widerstand. Auf dem Meer bildet sich weißer Schaum auf brechenden Wellenköpfen. Bei der höchsten Windstärke 12, die "Xaver" mit sich brachte, ist der Wind wenigstens 117 km/h schnell. Es kommt zu schwersten Sturmschäden und Verwüstungen. Auf See gibt es keine Sicht mehr.

Hurrikan-Skala

Um die Stärke eines Hurrikans auszudrücken, ist die 13-teilige Beaufort-Skala längst nicht mehr ausreichend. Bei Windgeschwindigkeiten von mehr als 118 km/h sprechen Meteorologen überhaupt erst von einem Hurrikan. Die Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala von 1969 umfasst fünf Stufen, die an die Beaufort-Skala anschließen.