Ozonloch hätte ohne FCKW-Verbot gigantische Ausmaße

Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass das Ozonloch ohne die Vereinbarung von Montreal um 40 Prozent größer wäre

Von Ingo Krüger
28. Mai 2015

Vor 30 Jahren haben britische Wissenschaftler das Ozonloch über der Antarktis nachgewiesen. Verantwortlich für den gefährlichen Abbau der Ozonschicht in rund 30 Kilometern Höhe waren Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW).

1987 einigten sich 46 Länder auf das Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht, bis heute sind 197 Staaten dem Abkommen beigetreten. Da FCKW seitdem aus Kühlschränken und Spraydosen verbannt sind, schließt sich das Ozonloch wieder.

Die Vereinbarung von Montreal

Britische Wissenschaftler haben jetzt nachgewiesen, dass das Ozonloch ohne die Vereinbarung von Montreal in der Antarktis um 40 Prozent größer wäre. Selbst in unseren Breiten wäre die wichtige UV-Schutzschicht um 15 Prozent geschrumpft.

Auch in der Arktisregion wäre ein Ozonloch entstanden. Die Folge wäre ein rasanter Anstieg von Hauterkrankungen gewesen. So sorgt bereits ein höhere UV-Belastung von fünf Prozent dafür, dass die Hautkrebsraten um 8 bis 15 Prozent anwachsen.

Folgen für Mensch, Tier und Umwelt

Ohne das Montreal-Protokoll wäre die Lage auf der südlichen Halbkugel katastrophal, meinen die Forscher. Die Größe des Ozonlochs würde mittlerweile 37 Millionen Quadratkilometer betragen. Davon wären nicht nur Menschen, Tiere und Pflanzen betroffen, sondern auch das Klima und die atmosphärische Zirkulation.

Der Jetstream - Starkwindbänder, die für die Luftdruckverteilung sorgen - würde sich auf der Südhalbkugel im Sommer durch das Ozonloch stärker polwärts verschieben.