Ozonschicht in Gefahr - Forscher finden vier neue Substanzen in der Atmosphäre

Von Ingo Krüger
11. März 2014

Die Ozonschicht schützt die Erde vor der Ultraviolettstrahlung. Bereits 1974 warnten Wissenschaftler, dass die Anreicherung der schwer abbaubaren Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) in der Atmosphäre zu einer erheblichen Abnahme der Ozonkonzentration führen würde - mit negativen Folgen für viele Lebewesen.

FCKW-Verbot im Montrealer Protokoll von 1989

Im Montrealer Protokoll, das 1989 in Kraft trat, hatten sich zahlreiche Staaten, darunter auch Deutschland, darauf geeinigt, FCKW zu verbieten. So sollte die Ozonschicht gerettet werden. Tatsächlich erholte sie sich auch. Doch jetzt hat ein internationales Forscherteam vier ozonschädigende Substanzen in der Atmosphäre nachgewiesen, die erst vor kurzem in die Atmosphäre gelangt sind.

Dabei handelt es sich um drei Chlorfluorkohlenstoffe (CFKW) und FCKW. Die Forscher gehen davon aus, dass die Stoffe von Menschen gemacht sind. Wahrscheinlich wurden sie in der Insektizidproduktion oder als Lösungsmittel zur Reinigung von Elektronik angewandt.

Quelle der Luftverschmutzung muss dringend gefunden werden

Für ihre Untersuchungen verwendeten die Wissenschaftler Luftproben aus den Jahren 1978 bis 2012 von der Insel Tasmanien, weil dort die Luftverschmutzung sehr gering ist. Außerdem untersuchten sie Luft, die in Eisbohrkernen aus Grönland eingeschlossen war. Die jetzt entdeckten Stoffe machen nach Angaben der Wissenschaftler insgesamt zwar nur einen sehr kleinen Anteil an der Luft aus, die Quelle müsse aber dringend gefunden werden.