Paprika-Patent erregt weltweiten Protest

Von Max Staender
4. Februar 2014

Ein internationales Bündnis aus Züchtern, Bauern sowie Umweltschützern aus 26 Ländern hat jetzt beim Europäischen Patentamt (EPA) in München Widerspruch gegen ein umstrittenes Patent des Schweizer Konzerns Syngenta eingelegt, welches dem Saatguthersteller seit Mai vergangenen Jahres exklusive Rechte auf eine spezielle Paprika-Sorte sichert.

Das Bündnis "Keine Patente auf Saatgut!" argumentiert in der Klage, dass die Pflanzen in vielen Ländern Europas nicht mehr zur Zucht verwendet werden dürfen und die Ernährungsgrundlagen auf diesem Wege schnell in die Abhängigkeit einiger großer Konzerne geraten könnten. Bevor über den Einspruch gegen dieses Paprika-Patent ein Urteil gefällt wird, muss die oberste EPA-Instanz jedoch über zwei Präzedenzfälle für eine Schrumpeltomate mit niedrigem Wassergehalt sowie einen besonderen Brokkoli entschieden werden, von deren Ausgang die Entscheidung direkt abhängt.

Die Patentierung von Pflanzen und Tieren aus konventioneller Züchtung ist hierzulande seit Juni letzten Jahres verboten, für die EPA jedoch nicht bindend.