Papst Franziskus lädt die Präsidenten Peres und Abbas zum gemeinsamen Gebet im Vatikan ein

Von Jutta Baur
27. Mai 2014

Papst Franziskus Reise in den Nahen Osten war geprägt vom Respekt gegenüber den anderen großen Religionen. Das ist ein Resümee, das man nach seinem Besuch ziehen kann. Der Heilige Vater besuchte religiöse Stätten von Juden und Moslems ebenso wie die christlichen Orte.

An der Klagemauer stand er eine Weile still und steckte schließlich einen Zettel in die Fugen der Steine. In Jad Vashem nannte er den Holocaust eine "unermessliche Tragödie". Als erster Papst besuchte er das Grab von Theodor Herzl. Dieser gilt als geistiger Vordenker für das heutige Israel.

Auf dem Besuchsprogramm von Papst Franziskus stand auch ein Treffen mit dem Mufti Mohamed Hussein. Der Termin wurde von offizieller israelischer Seite durchaus skeptisch gesehen, da der Mufti vor zwei Jahren Schriften wiedergegeben hatte, in denen zum Judenmord aufgerufen wurde. Jetzt erklärte der Papst bei seinem Besuch, dass niemand den Namen Gottes als Begründung für Gewalt missbrauchen solle.

Das gemeinsame Gebet in Rom, dass Franziskus anregte, wurde vom Palästinenserführer Abbas am gleichen Tag angenommen. Auch Israel signalisierte Zustimmung. Der Papst unterstrich die Rolle der Christen bei der Vermittlung im Nahen Osten. Er erklärte, dass die Wege des Dialogs ständig erneuert werden müssten.