Parkinson kann nicht mit Stammzellen therapiert werden - Kliniken bieten unnötige Behandlungen an

Von Cornelia Scherpe
11. April 2013

Schon des öfteren hat man in den Medien davon berichtet, dass Menschen mit Morbus Parkinson sich über eine neue Behandlungsmethode freuen können. Das Zauberwort heißt: Stammzellentherapie.

Doch die Deutsche Parkinson Gesellschaft (kurz DPG) und die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (kurz DGN) können darüber nur den Kopf schütteln. Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus gibt es zwar bereits Indizien, dass man in Zukunft mit Stammzellen arbeiten könnte, doch es gibt noch keine ausgereifte Methode.

Viele Privatkliniken bieten Behandlungen an, die nicht auf medizinischen Beweisen aufbauen und nur eines sind: teuer. Patienten bezahlen sehr viel Geld und werden dann doch enttäuscht, denn eine Wirkung stellt sich nicht ein. Bei den Behandlungen wird den Patienten Knochenmark entnommen und die Zellen darin isoliert. Die Stammzellen werden im Labor bearbeitet und dem Betroffenen anschließend wieder zugeführt.

In Deutschland ist diese unseriöse Behandlung inzwischen sogar verboten worden. Bevor das Verbot jedoch ausgesprochen wurde, ließen sich viele behandeln und zahlten bis zu 30.000 Euro für den unnötigen Eingriff. Nachuntersuchungen bei Fachärzten brachten später die ernüchternde Tatsache ans Licht, dass die Stammzellentherapie rein gar nichts bewirkt hatte. Die spezifischen Symptome von Morbus Parkinson verbesserten sich nicht messbar und auch den Patienten ging es subjektiv nicht besser.

Man weist aktuell verstärkt auf diesen Umstand hin, da im Ausland oft noch kein Verbot besteht. Es ist also möglich, sich in anderen Ländern weiterhin auf diese Weise behandeln zu lassen. Wer nicht ausreichend aufgeklärt ist läuft daher Gefahr, auf die leeren Versprechen hereinzufallen.