Verbesserter Hirnschrittmacher erzielt gute Ergebnisse bei Parkinson

Ein neuer Hirnschrittmacher hat in einer Studie gezeigt, wie sehr er die Lebensqualität von Patienten erhöhen kann

Von Cornelia Scherpe
9. Juni 2015

Menschen mit Morbus Parkinson leiden an einer neurologischen Krankheit. Diese schreitet immer weiter voran und führt zu erheblichen Störungen in den Bewegungsabläufen.

Um Betroffenen zu helfen, gibt es nicht nur Medikamente, sondern seit einiger Zeit auch die sogenannte tiefe Hirn­stimulation. Damit bekommen die Patienten eine Art Hirnschrittmacher eingepflanzt. Das Gerät gibt leichte Stromimpulse ab und stimuliert so das Hirn gezielt.

Neuer Hirnschrittmacher ermöglicht sehr individuelle Anpassung der Stimulation

Die tiefe Hirn­stimulation steckt noch mitten in der Entwicklung und stets bemühen sich Forscher, das Verfahren weiter zu verfeinern. Die neuste Weiterentwicklung richtet sich an Patienten mit Parkinson und erhöhte in einer ersten Studie die Lebensqualität der Betroffenen ganz entscheidend.

Der neue Hirnschritt­macher setzt gleich an acht verschiedenen Stellen im Gehirn an. Die Kontaktstellen können unabhängig voneinander angesteuert und mit Strom versorgt werden. Das ermöglicht eine sehr individuelle Anpassung der Stimulation.

Für Patienten bedeutet dies, dass Nebenwirkungen seltener und schwächer werden und die Wirkung dafür umso effektiver. Wie viel das ausmacht, zeigt die Studie mit den ersten 40 Freiwilligen.

Motorik nach einem halben Jahr um bis zu 62 Prozent verbessert

Die Parkinson-Patienten unterzogen sich der Operation und bekamen den verbesserten Hirnschritt­macher eingepflanzt. Nach der Transplantation und der Reha-Zeit begann die eigentliche Therapie.

Bereits nach zwölf Wochen zeigten sich sichtbare Verbesserungen in der Motorik. Nach einem halben Jahr hatten sich die Patienten um bis zu 62 Prozent verbessert.

Größeres Wohlbefinden und Möglichkeit der Medikamentenreduktion

Das wirkte sich unmittelbar auf den Alltag aus. Im Schnitt stieg die Lebensqualität um 33,8 Prozent. Die Betroffenen konnten ihr Leben selbstbestimmter führen und berichteten über ein größeres Wohlbefinden.

Auch die Dosis der zusätzlich eingenommenen Medikamente gegen Morbus Parkinson konnte um 58,1 Prozent reduziert werden. Die tiefe Hirn­stimulation erreicht damit bei Parkinson-Patienten eine Therapiewirkung, die ältere Versuche mit einfacheren Hirnschritt­machern nie erreicht haben.