Passivhäuser sparen weniger Energie und Heizkosten als angenommen

Von Ingo Krüger
4. Juni 2013

Bauherren, die Heizkosten sparen wollen, wählen nicht selten ein Passivhaus, das aufgrund seiner guten Wärmedämmung in der Regel keine klassische Gebäudeheizung benötigt. Auch Niedrigenergiehäuser erfreuen sich bei immer höheren Preisen für Strom, Gas und Öl großer Beliebtheit.

Doch die Gebäude sind nicht so energiesparend, wie die Angaben der Hersteller vermuten lassen. Dies ist das Ergebnis einer 34 Monate dauernden Langzeitstudie mit 40 Wohnungen, in der der Heizwärmeverbrauch von Passivhäusern sowie Niedrigenergiehäusern berechnet wurden. Dabei wurde das Verhalten und Befinden der Bewohner ausgewertet und Stromverbrauch, Wohntemperatur und Luftfeuchtigkeit mit Sensoren gemessen.

Die Untersuchung ergab, dass die berechneten Werte von Passivhäusern über 400 Prozent von den Herstellerangaben abwichen. Bei Niedrigenergiehäusern waren es lediglich rund fünf Prozent. Grund dafür war hauptsächlich, dass die Bewohner der Häuser es gerne wärmer hatten, als in der Berechnung angenommen wurde. So betrug etwa die durchschnittliche Innentemperatur der Passivhaus-Wohnungen 22,1 Grad Celsius.

Für die Berechnung hatte man aber eine Wohntemperatur von 20 Grad angenommen. Zudem wurde aufgrund von niedrigen Außentemperaturen über einen längeren Zeitraum geheizt. Auch funktionierte die automatische Be- und Entlüftung nicht so gut, wie von den Bewohnern erwünscht.