Pest in Madagaskar: Seit 2009 kommt es immer wieder zu Pestinfektionen

Von Ingrid Neufeld
12. Dezember 2013

Seit 2009 gibt es in Madagaskar immer wieder Pestfälle. Allein im Bezirk Mandritsara gab es 21 Menschen mit Lungenpest. Herlyne Ramihantaniarivo vom Gesundheitsministerium erklärte, dass seit September in vier unterschiedlichen Bezirken 36 Personen an der Pest verstorben seien. Leider wird die Krankheit oft spät erkannt, da die Menschen sie selbst traditionell zu behandeln versuchen.

Rattenflöhe als Überträger

Die Infektionsquelle sind Rattenflöhe, die insbesondere in der Regenzeit durch die Ratten in Städte und Dörfer getragen werden. Überbelegte Gefängnisse, wie die Haftanstalt Antanimora in Madagaskars Hauptstadt sind Brutstätten für die Infektion.

Beulen- und Lungenpest

Infiziert sich ein Mensch mit der Beulenpest, so besteht das Risiko, dass das Bakterium Yersinia pestis in die Lunge gelangt und die tückische Lungenpest verursacht. Die Beulenpest überträgt sich nicht von Mensch zu Mensch. Körperflüssigkeiten sind jedoch hochinfektiös. Bei der Lungenpest geschieht die Verbreitung über die Tröpfcheninfektion.

Hohe Sterblichkeitsrate und Antibiotikaresistenz

Wird die Krankheit nicht behandelt, stirbt der Mensch mit 30- bis 60-prozentiger Wahrscheinlichkeit. Werden Antibiotika eingesetzt, liegt das Risiko bei 15 Prozent. Manche Stämme des Pesterregers haben sich jedoch auch schon als resistent gegen Antibiotika erwiesen.