Pflegemesse Rehacre: Schlaganfall-Simulator macht das Unbegreifliche begreiflich

Von Nicole Freialdenhoven
1. Oktober 2013

Ein neuartiger Simulator, der auf der Pflegemesse Rehacare in Düsseldorf zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, kann helfen, gesunden Menschen die Folgen eines Schlaganfalls deutlich zu machen. Der Simulator besteht aus mehreren orthopädischen Manschetten und einer teilweise verklebten Brille und gibt einem Gesunden das Gefühl, sich nicht mehr richtig bewegen zu können.

Wer sich dann minutenlang müht, eine Unterschrift zu leisten oder eine Jacke anzuziehen, begreift, wie schwer das Alltagsleben einem Schlaganfallpatienten fällt. Nicht nur Angehörige sollen mit ihm sensibilisiert werden, sondern auch die Mitarbeiter von Krankenkassen, die sich häufig schwer tun, Hilfsmittel und Rehamaßnahmen zu genehmigen.

Auf der Rehacare-Messe wurden auch neue Hilfsmittel für Betroffene vorgestellt, darunter eine Computer-Funkmaus, die an die Brille oder an eine Hand geklemmt wird und mit einfachen Bewegungen gesteuert werden kann ohne dass die Hand selbst genutzt werden muss. Eine steife "nutzlose" Hand ist ein häufiges Problem bei Schlaganfall-Patienten.

Nicht nur die neue Computermaus kann da helfen, sondern auch eine spezielle neue Greifhilfe, mit der u.a. Besteck oder ein Schraubenzieher festgehalten werden kann. In Deutschland sind etwa 270.000 Menschen jedes Jahr von einem Schlaganfall betroffen, davon etwa 54.000, die jünger als 60 Jahre sind und die versuchen wollen, ins Berufsleben zurück zu kehren.