"Pille danach" jetzt rezeptfrei - was Mädchen und Frauen wissen sollten

Wissenswertes zu Ausgabe, Wirkzeiten, Wirkung und Nebenwirkungen

Von Dörte Rösler
16. März 2015

Die "Pille danach" ist ab sofort rezeptfrei in jeder Apotheke erhältlich. Mädchen ab 14 Jahren und Frauen müssen bei einer Verhütungspanne nun nicht mehr zum Arzt. Aber wie wirkt das Medikament, und was ist bei der Einnahme zu beachten?

Wer bekommt die rezeptfreie Pille?

Um Missbrauch vorzubeugen, ist die Ausgabe der "Pille danach" nur auf die Betroffenen begrenzt. Mädchen unter 14 Jahren werden vom Apotheker zunächst zum Arzt geschickt.

Für junge Frauen bis 20 Jahre lohnt der Arztbesuch generell - auf Rezept bekommen sie die Pille danach kostenlos. Angehörige oder Freunde sollen das Medikament dagegen gar nicht kaufen können.

Schnell handeln

Damit die Pille danach zuverlässig wirkt, muss sie zügig eingenommen werden - je früher, desto besser. Das Medikament ist aktuell in zwei Varianten erhältlich, mit unterschiedlichen Wirkzeiten.

Die etwa 18 Euro teure "Pidana" mit dem Wirkstoff Levonorgestrel darf etwa nur bis zu 72 Stunden nach dem Akt geschluckt werden. Bei einer Verhütungspanne am Wochenende sollten Frauen deshalb den Notdienstschalter der Apotheke nutzen.

Die modernere "Ellaone" mit Ulipristalactetat ist dagegen bis zu 5 Tage nach der Verhütungspanne zugelassen. Kosten pro Tablette: rund 35 Euro. Liegt der Geschlechtsverkehr länger als fünf Tage zurück, sollten Betroffene den Arzt aufsuchen.

Wie wirkt der Hormon-Mix?

Die Pille danach verschiebt den Eisprung, so dass keine Eizelle befruchtet werden kann. Ist der Eisprung bereits erfolgt, verliert das Medikament seine Wirkung.

Anders als die sogenannte Abtreibungspille führt die Pille danach nicht zu einer sofortigen Regelblutung. Sie kann aber die Zyklusdauer verlängern.

Wichtig: Die Pille danach erspart nicht die weitere Verhütung.

Risiken und Nebenwirkungen

Die meisten Frauen und Mädchen vertragen die Pille danach gut. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen

Bleibt die Menstruation nach dem regulären Termin für mehr als eine Woche aus, ist ein Arztbesuch sinnvoll.

Gibt es Alternativen?

Wer bisher gar nicht verhütet hat, kann statt Hormone zu schlucken auch eine "Spirale danach" einsetzen lassen. Nach der Verhütungspanne hat der Arzt 5 Tage Zeit, die Kupferspirale anzupassen. Die Kosten liegen zwischen 150 und 180 Euro, wenn die Spirale gut vertragen wird, kann sie aber bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter liegen bleiben.