Plant Air Berlin den Abschied von der Börse?
Inzwischen verdichten sich die Hinweise, dass mit Air Berlin die zweitgrößte Fluglinie Deutschlands ihren Abschied von der Börse plant und zur GmbH werden dürfte. Nach Informationen der "Wirtschaftswoche" soll der Anteil des Großaktionärs Etihad aus Abu Dhabi von derzeit 30 auf 49,9 Prozent aufgestockt werden. Gleichzeitig soll es für die Kleinaktionäre eine Abfindung geben, die momentan noch 38,5 Prozent an dem Konzern halten.
Doch wie sieht es dann mit den Flugrechten in anderen Ländern aus? Bei einer steigenden Beteiligung von Etihad könnte Air Berlin nämlich der Verlust von Flugrechten außerhalb der Europäischen Union drohen, womit die deutsche Airline für Etihad so gut wie wertlos wäre.
Besorgnis bei Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger
Bislang wollten beide Konzerne die Berichte nicht kommentieren, während die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger tief besorgt reagierte. Ihrer Ansicht nach sei dies "für die Aktionäre eine absolute Frechheit", da diese wegen Missmanagement bei Air Berlin bereits eine "Menge Geld verloren" hätten.
Mit einem Abschied von der Börse könnte die Fluggesellschaft aus dem Golf-Emirat die Sanierung von Air Berlin leichter vorantreiben. Zudem plant Etihad anscheinend eine neue Holding, wo neben Air Berlin auch Alitilia sowie weitere Beteiligungen zusammengefasst werden.
Passend zum Thema
- Billigfluglinie Air Berlin will bald alle Flugzeuge mit WLAN ausstatten
- Air Berlin sammelt frisches Geld - Etihad liebäugelt mit Alitalia
- Air Berlin verklagt Flughafengesellschaft wegen Verzögerung bei Eröffnung des neuen Flughafens
- Die österreichische Firma "Competence Call Center" übernimmt den Kundenservice von Air Berlin