Plastikmüll in der Nordsee gefährdet Vögel

Von Ingo Krüger
20. Dezember 2011

Plastikmüll in den Ozeanen ist ein international bekanntes Umweltproblem. Insbesondere größere Tiere können sich leicht daran verletzen. Albatrosse und Eissturmvögel verwechseln die Abfallstücke mit Futter und fressen sie. Sie fühlen sich satt, verhungern aber schließlich mit müllgefülltem Magen. Auch Wale und Delfine fressen den Abfall.

Auch die Nordsee ist voller Plastikmüll. So fanden niederländische Biologen im Magen von 95 Prozent aller Eissturmvögel Kunststoffreste. Diese Vogelart lebt auf dem offenen Meer und ist nicht in der Lage, unverdauliche Stücke auszuwürgen.

Vor allem im Ärmelkanal sind die Tiere besonders von dem Unrat betroffen. In der Meeresstraße zwischhen England und Frankreich entdeckten die Wissenschaftler, dass rund 75 Prozent der Vögel mehr Plastikteilchen im Magen hatten, als es ein EU-Grenzwert zulässt.

Naturschützer kritisieren, dass es Reedereien zwar seit Jahren nicht erlaubt sei, Müll ins Meer zu werfen, diese es aber dennoch täten. Daher seien dringend strengere Kontrollen erforderlich. Auch verlorengegangene Fischernetze sowie demolierte Bojen seien ein großes Problem für die Tiere.