Pleite in Porto - Der portugiesische Weinbau leidet unter der Wirtschaftskrise

Von Nicole Freialdenhoven
18. Dezember 2012

Portugiesische Weine genießen generell einen hervorragenden Ruf: Vor allem die Weinbaugebiete entlang des Douros, der sich durch den Norden des Landes schlängelt um schließlich bei Porto in den Atlantik zu münden, gehören zu den besten von Europa. Doch nun ist das portugiesische Kulturerbe bedroht: Die Wirtschaftskrise ließ den Weinkonsum stark sinken, die Verkäufe der Winzer brachen ein.

Bedroht sind vor allem kleine Familienbetriebe im Tal des Douro, die von den großen Konzernen aufgekauft werden. Dadurch verschwinden viele kleine Weinsorten, die Vielfalt geht verloren.

Nun rächt sich, dass viele Winzer vor einigen Jahren noch auf Expansion setzten und viele neue Reben pflanzten. Damals hieß es noch, dass dem Douro-Tal goldene Zeiten im Weinbau und auch im Tourismus bevorstünden.

Doch dann kam die Wirtschaftskrise. In diesem Jahr stieg die Arbeitslosigkeit in Portugal auf über 15 Prozent und wer noch Arbeit hatte, musste sich mit Lohnkürzungen und höheren Steuern abfinden.

Wein wurde ebenso zum Luxusgut wie der Besuch eines Restaurants oder gar eines Wochenendausflugs. Sollte sich nicht bald etwas ändern, werden viele Winzer in diesem Herbst ihre letzte Ernte am Douro eingeholt haben.