Polkappen schmelzen unaufhörlich

Schmelzen der Polkappen führt zur Ausdehnung des Äquators

Von Ingo Krüger
2. August 2011

Der Klimawandel schreitet unaufhörlich voran. Einen neuen Beweis für die anhaltende Erderwärmung fand der Wissenschaftler Byron Tapley von der Universität Texas. In der Antarktis und auf Grönland tauen die Gletscher auf und sorgen so für eine große Menge Schmelzwasser. Die Drehbewegung der Erde sorgt dafür, dass das Wasser Richtung Äquator fließt. Jedes Jahrzehnt nimmt daher an dieser Stelle die Dicke des Planeten um rund 0,7 Zentimeter zu.

Wissenschaftlicher Blickwinkel

Die Messergebnisse der Forscher ergaben, dass etwa 382 Milliarden Tonnen Eis jedes Jahr an Nord- und Südpol schmelzen. Der größte Teil dieses Wassers kommt am Äquator an. Momentan ist der Radius der Erde am Äquator 20,8 Kilometer länger als an den Polkappen.

Satellitenfotos belegen die Resultate von GRACE, dem Gravity Recovery and Climate Experiment. Zwei Satelliten schossen alle 30 Tage Bilder von der Erde. So konnten die Wissenschaftler die Eismasse an den Polen bestimmen.

Tapley erläutert, dass die Erdmasse ständig in Bewegung und sehr dynamisch sei. Doch dank der Satellitenfotos im vergangenen Jahrzehnt habe man ein viel besseres Bild von diesem Vorgang erhalten, erklärt der Experte.