Zwergplanet Makemake besitzt doch keine Atmosphäre

Von Ingo Krüger
23. November 2012

Makemake ist nicht nur eine Schöpfergottheit der Kultur der Osterinsel, sondern auch der Name eines Zwergplaneten, der in fast sieben Milliarden Kilometern Entfernung die Sonne umrundet. Anders als bislang angenommen verfügt Makemake jedoch über keine Atmosphäre. Dies hat ein internationales Forscherteam herausgefunden.

Am 23. April 2011 war der Zwergplanet an einem benachbarten Stern vorbeigezogen. Dabei hatten Astronomen insgesamt sieben Teleskope auf den Himmelskörper ausgerichtet, um mehr über ihn in Erfahrung zu bringen, darunter ebenfalls das Very Large Telescope (VLT) der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile.

Als Makemake den Stern verdeckte, geschah dies ganz plötzlich, ohne eine Übergangsphase. Nach dem Ende der Bedeckung erschien der Stern genauso schnell wieder. Daraus schließen die Wissenschaftler, dass der Zwergplanet über keine nennenswerte Atmosphäre verfügt.

Dies widerlegt die vorhergehende Annahme, dass Makemake eine Atmosphäre besitzt. Der Planet ist extrem kalt und lebensfeindlich. Auf seiner Oberfläche herrschen Temperaturen von 240 Grad unter Null. Die Wärme, die er von der Sonne erhält, ist nach Angaben von Forschern vergleichbar mit der, die eine 100-Watt-Glühbirne auf ein Objekt in zehn Metern Entfernung abgibt.

Makemake ist einer von gegenwärtig fünf offiziell anerkannten Zwergplaneten, neben Ceres, Eris, Haumea und Pluto, der bis 2006 als der neunte und äußerste Planet unseres Sonnensystems galt.

In Folge wurde Pluto von der Internationale Astronomische Union (IAU) mit der Kleinplanetennummer 134340 versehen, so dass seine vollständige offizielle Bezeichnung nunmehr "(134340) Pluto" ist.