Pottwalkadaver an Belgiens Küste soll Strom liefern

Von Ingo Krüger
14. Februar 2012

Pottwale leben vor allem im Atlantik in der Nähe der Azoren. Im Sommer wandern hauptsächlich die Pottwal-Bullen nach Nordnorwegen und kehren im Winter wieder in die heimischen Gewässer zurück. Geraten die Tiere auf ihrem Rückweg jedoch in das Wattenmeer der Nordsee, verirren sie sich leicht. Dies liegt daran, dass der Schall des Echolots, mit dem sich Wale orientieren, in flachen Gewässern nicht genügend reflektiert wird.

So strandete im November 2011 ein Pottwal vor der Nordsee-Insel Pellworm (Schleswig-Holstein) und jetzt ein 13 Meter langes und 25 Tonnen schweres Exemplar in der Nähe des Seebades Knokke-Heist in Belgien. Da der verendete Wal zu fünfzig Prozent aus Fett besteht, will ein in Ostende ansässiger Energieproduzent die Überreste des Meeressäugers zu Biosprit verarbeiten. Mit dem Kadaver sollen sich etwa 50.000 Kilowattstunden Strom erzeugen lassen. Das entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von 14 Haushalten.