Privatbanken erhöhen Gebühr für Fremdabhebungen an Geldautomaten

Verbraucherschützer empfehlen Kunden, die Preise für Fremdabhebungen vorher zu vergleichen

Von Ingo Krüger
9. Juli 2015

Bislang zahlen Kunden von Sparkassen und Genossenschaftsbanken eine Gebühr von 1,95 Euro, wenn sie an Automaten von Privatbanken Geld abheben. Diese seit dem 15. Januar 2011 gültige Vereinbarung haben

  • die Deutsche Bank,
  • die Postbank,
  • die Commerzbank und
  • die Essener National-Bank

nun gekündigt. So gab die Commerzbank an, ab Oktober 3,90 Euro zu verlangen. Die National-Bank nimmt schon jetzt 4,50 Euro. Deutsche Bank und Postbank wollen ab September mehr fordern.

Preisspanne bei den Sparkassen

  • Sparkassen,
  • Raiffeisen- und
  • Volksbanken

haben sich dieser Übereinkunft nie angeschlossen. Sie wollten keine Höchstgebühr bestimmen und begründeten dies mit hohen Kosten für ihr umfangreiches Automatennetz. Die Preisspanne für Fremdabhebungen bei den Sparkassen liegt bereits jetzt höher als bei den Privatbanken - und zwar zwischen 4 und 4,50 Euro. Im Durchschnitt kostet eine Barauszahlung an einem fremden Geldautomaten in Deutschland rund vier Euro.

Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank

Hintergrund für die zahlreichen Entgeltanhebungen, die sehr viele Geldinstitute seit kurzem vornehmen, ist die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Banken und Sparkassen suchen daher nach neuen Einnahmequellen.

Verbraucherschützer empfehlen Kunden, die Preise, die anders als früher bereits vor der Abhebung sichtbar sind, zu vergleichen. Außerdem würden einige Institute gebührenfreie Girokonten mit kostenfreiem Bargeldzugang über Kreditkarte anbieten.