Pro-Ana Bewegung blüht im Internet auf - Experten warnen jedoch vor den Folgen der Magersucht
Sie sind nicht mehr schlank, sie sind dünn und führen ein Leben am seidenen Faden: Menschen mit Essstörungen und Magersucht. Aus der Öffentlichkeit verbannt, führen die Anhänger eines krankhaften Diätwahns namens Pro-Ana ein Leben abseits der Realität.
Webseiten der Pro-Ana Bewegung fest im Internet etabliert
Im Internet haben sich die Webseiten der Pro-Ana Bewegung fest etabliert, welche auf den ersten Blick seriös wirken, auf den zweiten jedoch die Abgründe dieser Krankheiten aufzeigen. Neben Diättipps, die zur Size Zero führen, werden hier Gespräche geführt, welcher sichtbare Knochen der schönste sei und wie schnell man wirklich abnehmen kann.
Pro-Ana ist der verherrlichende Ausdruck der Anhänger eines Schlankheitswahn, der alles andere als gesundheitlich vertretbar ist.
Im Internet hat sich seit Ende der 90er Jahre die Pro-Ana Bewegung stetig vergrößert. Laut einer belgischen Studie, sind bereits 12 Prozent der Mädchen aus der siebten bis elften Klasse in einen dieser Foren aktiv.
Magersucht ist gefährlich - 15% der Erkrankten sterben an den Folgen
Magersucht geht meist einher mit der krankhaften Vorstellung, Macht zu haben und Autonomie beweisen zu können. Nämlich die Macht über den eigenen Körper. Selber entscheiden zu können, wie viel Gewicht man haben möchte und wie viel man davon verlieren möchte. So der Heidelberger Facharzt Wolfgang Herzog.
Wie gefährlich Magersucht sein kann, erlebt der Facharzt Tag täglich. Von insgesamt 84 Patientinnen, welche über einen Zeitraum von 21 Jahren betreut und begleitet wurden, sind inzwischen bereits 15 Prozent an den fatalen Folgen dieser Essstörung verstorben.
Passend zum Thema
- Verbesserte Psychotherapie soll gegen Magersucht helfen
- Neue Schock-Kampagne gegen Magersucht
- Magersüchtige Frauen schätzen sich dicker ein als sie tatsächlich sind
- Die tödliche Magersucht bei Jugendlichen - Heilungschancen liegen bei nur 33 Prozent
- Schlüssel zur Magersucht liegt im Gehirn - Betroffene leiden unter verzerrter Selbstwahrnehmung
Quelle
- http://derstandard.at/1381370209671/Mit-Hungern-die-eigene-Macht-beweisen Abgerufen am 5. November 2013