Prokon-Insolvenz: 75.000 Anleger müssen um ihr Geld fürchten

Von Dörte Rösler
23. Januar 2014

Verbraucherschützer hatten lange gewarnt - nachdem der Windfinanzierer Prokon am Mittwoch Insolvenz anmelden musste, könnten 75.000 Anleger ihr Geld verlieren. 1.300 Mitarbeiter bangen um ihre Jobs.

Top-Rendite lockte Kapital in Milliardenhöhe

Insgesamt 1,4 Milliarden Euro hatte Windanlagen-Finanzierer Prokon in den letzten Jahren mit dem Verkauf von Genussrechten gesammelt. Als die versprochene Top-Rendite ausblieb, forderten die ersten Anleger ihr Geld zurück. Um eine Insolvenz zu verhindern, bat das Unternehmen seine Anleger eindringlich, das Kapital nicht abzuziehen - doch das Vertrauen der Verbraucher war dahin.

Der Liquiditätsengpass steigerte sich im Laufe der Woche zur Zahlungsunfähigkeit. Die Pleite von Prokon geht jedoch nicht auf das Konto der Anleger, Wirtschaftsexperten sehen das Versagen allein auf Seiten des Managements.

Privatanleger werden Geld verlieren

Für Privatanleger sind die Konsequenzen dennoch bitter: im Insolvenzverfahren stehen sie mit ihren Forderungen an letzter Stelle. Auch wenn sie ihre Genussrechte vor der Insolvenz gekündigt haben, dürften sie zumindest einen Teil des Geldes verlieren.