Prostatakrebs und Rauchen: das Nikotin verschlechtert die Prognose

Der Krebs wächst bei aktiven Rauchern schneller und ist agressiver - auch die Gefahr für Metastasen ist erhöht

Von Cornelia Scherpe
17. Februar 2015

Nikotin ist ein Gift, das dem Körper schadet. Das Rauchen erhöht nachweislich das Risiko für Lungenkrebs und steht auch im Verdacht, andere Tumoren zu fördern.

Bisher ist zwar umstritten, ob Nikotinkonsum die Gefahr für Prostatakrebs steigen lässt, doch fest steht, dass bereits vorhandener Prostatakrebs durch das Rauchen verschlimmert wird. Der Tumor wächst schneller, ist insgesamt aggressiver und führt daher bei Rauchern eher zum Tod als bei Nichtrauchern.

Stärkste Verschlechterung des Prostatakrebs bei aktiven Rauchern

Deutliche Zahlen liefert hierzu eine Studie mit 2.156 Patienten. Alle Männer litten an Prostatakrebs und hatten darüber hinaus angegeben, wann sie wie stark rauchten. 41 Prozent waren Nichtraucher, 49 Prozent dagegen Raucher. Von diesen 49 Prozent rauchten aber nur noch 7,6 Prozent aktiv, die übrigen hatten in der Vergangenheit aufgehört.

Im Schnitt verfolgten die Forscher den medizinischen Werdegang nun über acht Jahre hinweg. Sie achteten dabei besonders auf einen Anstieg des PSA-Werts über 2ng/ml, was für eine Verschlechterung des Krebsleidens spricht. Von den Nichtrauchern waren in den acht Jahren 52 Prozent davon betroffen, bei den ehemaligen Rauchern 63 Prozent.

Am häufigsten jedoch trat die Verschlechterung bei den aktiven Rauchern auf: hier hatten 66 Prozent eine entsprechende Erhöhung. Die Forscher rechneten Faktoren wie das Alter und verschiedenen Stadien des Krebsbefalls aus der Statistik heraus und kommen zu einem klaren Fazit. Im Vergleich zu Nichtrauchern haben ehemalige Raucher ein erhöhtes Risiko um noch sieben Prozent, aktive Raucher stehen bei 37 Prozent.

Auch das Risiko für Metastasen ist erhöht

Auch das Risiko für Metastasen war für Nikotinkonsumenten erhöht. Nach zehn Jahren lag es für Nichtraucher bei 72 Prozent, bei Ex-Rauchern bei 86 Prozent und für Raucher bei 87 Prozent.

Allerdings spielen auch hier weitere Faktoren eine Rolle, die von den Forschern herausgerechnet wurden. So blieb für Ex-Raucher am Ende nur ein erhöhtes Risiko von zwölf Prozent, für aktive Raucher dagegen 130 Prozent.