Protonentherapie versus Radiotherapie bei Prostatakrebs - beide sind ähnlich riskant

Forscher aus den USA widmen sich der Frage, welches Verfahren für die Patienten schonender ist

Von Cornelia Scherpe
6. Februar 2013

Wer an Prostatakrebs leidet, der kann sich für die etablierte Radiotherapie entscheiden. Es gibt jedoch seit einiger Zeit auch die sogenannte Protonentherapie. Wie der Name es verrät, werden hier Protonen abgeschossen, um die Krebszellen anzugreifen.

Eine Studie aus den USA hat sich der Frage gewidmet, welches Verfahren für die Patienten schonender ist. Das Ergebnis ist allerdings recht ernüchternd. Demnach sind beide Methoden in etwa gleich gefährlich.

Giftkonzentration durch Therapieverfahren

Man wertete die Daten von Männern aus, die mindestens 66 Jahre alt waren und an Prostatakrebs litten, der noch nicht in benachbartes Gewebe gestreut hatte. Dabei griff man auf Daten der Jahre 2008 und 2009 zurück und kam so auf 27.100 Probanden, die eine Radiotherapie und 553 Probanden die eine Protonentherapie erhalten hatten. Die Untersuchungen ergaben, dass bei allen Männern unabhängig von der Therapie eine hohe Konzentration von Giften durch die Therapien festgestellt werden konnten.

Toxisch sind demnach beide Verfahren. In den ersten sechs Monaten einer Behandlung war die Belastung bei der neueren Protonentherapie zwar mit 5,9 Prozent gegenüber 9,5 Prozent bei einer Radiotherapie niedriger, doch der Unterschied glich sich mit der Zeit aus. Nach durchschnittlich einem Jahr war die toxische Belastung gleich hoch.

Verlauf der toxischen Belastung

Woher der anfängliche Unterschied kommt, ist nicht ganz klar. Die Forscher sagen jedoch, dass ihnen bei ihrer Studie keine genauen Werte zur Höhe der jeweiligen Bestrahlung vorlagen. Es ist also denkbar, dass schlicht die Dosierung bei der Radiotherapie zunächst höher war. Auch die gezieltere regionale Bestrahlung bei dieser konservativen Methode könnte die Toxizität zunächst in die Höhe getrieben haben.