Psychische Erkrankungen und Rückenleiden Hauptursachen für Berufsunfähigkeit

Auch Verkehrsunfälle und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nicht selten Gründe der Berufsunfähigkeit

Von Ingo Krüger
20. April 2015

Die Wahrscheinlichkeit innerhalb eines Arbeitslebens berufsunfähig zu werden, liegt in Deutschland bei 25 Prozent. Das hat eine aktuelle Studie des Analysehauses Morgen & Morgen ergeben. Zu den häufigsten Ursachen zählen

  • psychische Gründe (28,6 Prozent),
  • Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates (21,4 Prozent) und
  • Krebs (16,4 Prozent).

16 Millionen besitzen eine Berufsunfähigkeitsversicherung

In allen Altersstufen sind psychische Erkrankungen der häufigste Grund für eine Berufsunfähigkeit. Von rund 42 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland besitzen etwa 16 Millionen Menschen eine Berufsunfähigkeitsversicherung.

Allerdings gibt es auch Unterschiede bei den Altersgruppen. Während bei den über 50-Jährigen Verkehrsunfälle für 5,6 Prozent aller BU-Fälle verantwortlich sind, sind dies bei den unter 40-Jährigen 15 Prozent. Bei Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems ist dies genau umgekehrt: Bei den unter 40 Jährigen liegt der Anteil für Berufsunfähigkeit bei 5,7 Prozent, bei den über 50-Jährigen beträgt er gut 12 Prozent.

Frühe Auseinandersetzung mit dem Thema lohnt sich

Berufsunfähigkeit kann jeden treffen - vom Altenpfleger bis zur Managerin. Zudem sind immer weniger Menschen in der Lage, tatsächlich bis zum Erreichen ihres Rentenalters zu arbeiten. Auch in jungen Jahren droht die Berufsunfähigkeit.

Da die Zeit bis zur Rente gerade dann noch besonders weit ist, lohnt nach Meinung von Experten eine frühe Auseinandersetzung mit dem Thema Berufsunfähigkeit. Eine rechtzeitige Vorsorge zur Absicherung werde immer wichtiger.

Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente beträgt durchschnittlich rund 700 Euro. Wer nach 1961 geboren wurde, kriegt lediglich dann Geld, wenn er höchstens drei Stunden am Tag arbeitsfähig ist.