Psychologen haben ein Internet-Programm für Patienten mit Albträumen entwickelt

Von Cornelia Scherpe
1. Juni 2012

Jeder Mensch hat von Zeit zu Zeit einen Albtraum. Viele dieser unangenehmen Träume hat man nach dem Aufwachen sofort wieder vergessen, andere beschäftigen einen vielleicht am Tag ein wenig, doch auch dann ist der Traum wieder weg. Es gibt jedoch auch Menschen, die an so heftigen Albträumen leiden, dass sie an Lebensqualität verlieren. Oft sind traumatische Ereignisse im Leben Schuld daran, dass die Seele verstört ist und diese Probleme in Träumen zum Ausdruck bringen will. Deutsche Psychologen haben ein neues Verfahren entwickelt, um diesen Patienten noch besser zu helfen. Das Besondere: es handelt sich hierbei um ein Internet-Programm. Unter dem Namen "Der Albtraumcoach" soll erste Hilfe geleistet werden, ohne das der Betroffene dafür das Haus verlassen muss. Das könnte viele ansprechen, die ihr Leiden loswerden möchten, sich aber nicht zum Psychologen trauen.

In acht interaktiven Sitzungen wird zunächst ein Traum-Tagebuch angelegt. Der Patient soll anschließend selbst den Traum umschreiben und die beängstigten Elemente streichen oder verharmlosen. Dieser Denk- und Schreibprozess kann im Gehirn dazu führen, dass auch die Träume sich auf Dauer verändern. Wer jeden Abend bewusst an die neue Traumversion denkt oder sie am besten noch einmal laut vorliest, kann das Unterbewusstsein austricksen.

Natürlich hat diese Selbsthilfe ihre Grenzen, doch für viele Menschen mit andauernden Albträumen könnte dies der erste Schritt in eine richtige Richtung sein. Wie gut der Albtraumcoach ist, muss die Praxis zeigen, daher verstehen die Erfinder ihr Programm auch als Forschungsprojekt.