PTBS durch Kriegseinsätze - die Belastungsstörung tritt bei Soldaten nun seltener auf

Von Cornelia Scherpe
30. Mai 2012

Viele Menschen, die etwas außergewöhnlich Schlimmes erlebt haben, entwickeln eine posttraumatische Belastungsstörung, kurz PTBS genannt. Bei dieser seelischen Erkrankung kommt es immer wieder zu Flashbacks, die sich so schlimm anfühlen, wie das in der Vergangenheit Erlebte. Die Patienten haben Schlafstörungen, häufig auch Depressionen und leiden unter enormen psychischen Stress.

Neben sexuellen Missbrauch und körperlicher Gewalt führen auch Kriegseinsätze bei Soldaten zu dieser Störung. Allerdings zeigt eine aktuelle Studie, dass die Häufigkeit einer PTBS bei den US-Soldaten, die in Afghanistan oder im Irak waren, seltener ist als ältere Studien hätten vermuten lassen. Die Erfahrung aus früheren Kriegen zeigte, dass bis zu 14 Prozent der Soldaten eine BTPS bekommen. Die Soldaten, die aus den zwei jüngsten Kriegen zurückkommen, hatten jedoch nur zu 4,3 Prozent dieses Problem. Etwas höher war der Prozentsatz bei jenen, die eine Nahkampferfahrung gemacht hatten. Doch auch diese 7,6 Prozent lagen noch deutlich unter der erwarteten Zahl.

Der gesunkene Prozentsatz hat den Forschern zufolge aber nichts mehr Fehleinschätzungen zu tun, sondern vielmehr mit einer besseren Behandlung der Soldaten. Seit man die Krankheit kennt, kann man sie auch besser abfangen und die Rückkehrer sofort richtig betreuen, beziehungsweise auch vor dem eigentlichen Einsatz mit Präventionsmaßnahmen arbeiten.