Ein Trauma schadet der Psyche und der DNS zugleich - eine Psychotherapie behebt jedoch die Schäden

Traumata durch Gewalt und Missbrauch reißen Löcher in die Psyche und verändern das Leben nachhaltig

Von Cornelia Scherpe
5. November 2014

Wer in einem Krieg aufgewachsen ist, Gewalt und Missbrauch erfahren hat, der ist seelisch gezeichnet. Die Traumata reißen Löcher in die Psyche und verändern das Leben nachhaltig. Kann das schreckliche Erlebnis nicht aufgearbeitet werden, kann eine Posttraumatische Belastungsstörung, kurz PTBS, die Folge sein.

Trigger und Flashbacks

Durch sogenannte Trigger wird das Erlebte aus den Tiefen des Gehirns immer wieder ausgegraben und es kommt so Flashbacks. Der Betroffene erlebt das Trauma quasi immer wieder, was die Lebensqualität stark mindert.

Forscher haben dabei herausgefunden, dass nicht nur die Seele durch die PTBS beschädigt wird, sondern auch die DNS. Erkennen kann man dies durch Blutuntersuchungen. Im Blut befinden sich die Leukozyten, die weißen Blutkörperchen und sie werden bei PTBS in ihrer DNS-Struktur nachweislich geschädigt.

Körper wird krankheitsanfälliger

Man führt dies darauf zurück, dass bei seelischem Stress mehr Glukokortikoide und mehr Katecholamine im Körper ausgeschüttet werden. Dies sind Hormone, die Entzündungsreaktionen anstoßen und verschlimmern können. Die Zellen leiden unter oxidativen Stress und der Körper wird für diverse Krankheiten anfälliger.

Die gute Nachricht: Ebenso wie die seelischen Wunden einer Posttraumatische Belastungsstörung durch eine Psychotherapie geheilt werden können, gehen auch die DNS-Schäden dank der Behandlung zurück. Dies zeigt eine Studie mit Menschen aus Kriegsgebieten.

Enorme DNS-Schäden

34 Menschen zeigten klar eine Posttraumatische Belastungsstörung und in der Blutuntersuchung ließen sich enorme DNS-Schäden feststellen. 31 weitere Teilnehmer waren zwar ebenfalls durch traumatische Ereignisse gegangen, zeigten aber keine PTBS-Symptome im Verhalten. Ihre Blutproben fielen passend aus und zeigten kaum DNS-Schäden.

Man bldete nun zwei Gruppen und führte in der einen Gruppe eine Psychotherapie durch. Die übrigen Patienten wurden vertröstet, später therapiert zu werden. Vier Monate nach der Therapie ging es den Betroffenen seelisch besser und eine erneute Blutuntersuchung zeigte einen Rückgang der DNS-Schäden.